- 3583 -

1316. Juni 24. Burg Liegnitz.

Octavo kal. Jul.

Vladislaus, Herzog von Schlesien und Herr in Liegnitz, bekundet, dass er auf die Bitte des Abtes Hermann von Lubens (Leubus), ihm und seinem Kloster die Grenzen bei (inter) Seychaw, curia Bavaria (Baierhof, nach Knie heute Arnoldshof, Kr. Jauer) genannt zu setzen, mit Zustimmung des Herzogs Heinrich von Fürstenberg und Jauer, der seine Vasallen, Ritter Otto von Stebytz und Heinrich von Waldaw, schickte, sowie seines (des Ausstellers) Bruders Boleslaw und auf den Rath seiner dazu gerufenen Vasallen die Grenzen Umschriften, festgesetzt und für immer erneuert habe, wie sie nach der Aussage seiner Getreuen von Alters her gewesen seien. Nämlich von den Gütern Henichen (Hänchen, Kr. Jauer) an ist zwischen den Bergen ein Graben gewesen, der von dort sich erstreckt zwischen den vorerwähnten (!) Gütern Craicow (Krain, Kr. Liegnitz, hart an der Grenze) und dem Baierhof bis in den Bach Thobeneisse (die tobende, wüthende Neisse), qui dirivatur circa bona nostra Weynberg (Weinberg, Kr. Liegnitz), denn jener Graben hat von Alters her die Grenze zwischen den erwähnten Gütern gebildet und soll dies auch für immer in der Zukunft thun, wie er ausdrücklich auf Bitten des Abtes dem Kloster bestätigt.

Z.: Brinuzlaus Buswe (Busewoi), Vincenz von Schildberg, Woschey von Rothkirch, Albert Baier, Steffan von Parchwytz.


Or. im Bresl. Staatsarch., ürk. Kl. Leubus No. 186. Fälschung des 15. Jahrh. Wattenbach vermerkte s. Z. in dem betr. Repertorium dazu "Unverschämte Fälschung." Auch das an grünrothen Seidenschnüren hangende grosse Wappensiegel des Ausstellers mit der Umschrift S. WLADIZLAI DEI GRA. DUCIS SLIE. ET DE LEGNICZ erklärt Grotefend a. a. O. für eine Fälschung.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.